Budapest 2

Europäische Lernpartnerschaft

European Women – Images of Interaction

 

2. Binationales Treffen in  der

Internationalen Frauenakademie Budapest (IFAB)

vom 06.02.-09.02.03

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Seminarthema: „Die EU bekommt ein neues Gesicht“

 

Inhalte:

-         Begegnung mit Frauen der Frauenakademie Budapest

-         Gemeinsames zweitägiges Seminar zur EU-Osterweiterung

          mit Schwerpunkt Ungarn

-         Besichtigung zweier Einrichtungen der Schweizer Heilsarmee:

         Heim zur Resozialisierung von obdachlosen Frauen

          Heim für misshandelte Frauen mit ihren Kindern

 

Teilnehmende der Frauenakademie Ulm:

    Carola, Birgit, Elisabeth, Elfriede, Eri, Lothar,  Renate, Ute

 

      Aus dem Reisebericht einer Teilnehmerin:

6./7.2.03 Anreise mit dem Nachtzug Ulm-München-Budapest.

Begrüßung in den Räumen der IFAB durch fünf Teilnehmerinnen und Claudia Pelzing vom Vorstand.

Sie leitet zusammen mit Angela Hendrych die EU-Projekt-Gruppe in Budapest.

Das gemeinsame Seminar zur EU-Osterweiterung mit Schwerpunkt Ungarn wird geleitet von Elisabeth Zoll

 

Der Programmablauf des Vormittags:

    1. Vorstellungsrunde

    2. Film über Ungarn „Vom Gulasch zum Big Mac“ mit den Themen:

          -    Privatisierung und Umstrukturierung der Wirtschaft
          -    Modernisierung von Landwirtschaft und Industrie
          -    Stilllegung der Schwerindustrie (Uranbergbau)
          -    Suche nach ausländischen Investoren
          -    Neue Wertmaßstäbe und Unternehmensstandards

 

Es stellt sich also die Frage:  

           -   Der neue Aufbruch – in welche Richtung, mit welchem Ziel?

           -   Wer sind GewinnerInnen und VerliererInnen der

                EU-Osterweiterung ?  

 

 

Das Nachmittagsprogramm:

 

Besichtigung zweier Einrichtungen der Schweizer Heilsarmee

 

Wir fahren in einen entfernten Stadtteil von Budapest und werden mit Kaffee und Kuchen bewirtet und dann eingeladen, zuerst die Einrichtung zur Resozialisierung von obdachlosen Frauen zu besichtigen.

Die Frauen, die hier leben,  bekommen Auflagen, die sie erfüllen müssen, z.B. striktes Alkoholverbot, Übernahme von Aufgaben im Haushalt, gemeinschaftliches Kochen, Körperpflege und Sauberhaltung der Zimmer. Sie sollen Schritt für Schritt resozialisiert werden, um eines Tages wieder selbständig leben zu können. Auf dem schwierigen Weg dahin begleitet sie die Botschaft des christlichen Glaubens, denn sie leben in einer kirchlichen Einrichtung. Werden sie eines Tages entlassen, können sie jedoch immer wieder zurückkommen, z. B wegen einer erneuten Schwangerschaft.

Es ist von großem Vorteil für die Leitung der Einrichtung, dass sie keine finanziellen Sorgen zu bewältigen hat, denn es gibt Unterstützung vom Ungarischen Staat und von der Schweizer Heilsarmee.

 

Wir fahren dann weiter in eine andere Einrichtung, in ein Haus für misshandelte Frauen mit Kindern.

Die Mütter leben mit ihren Kindern in 6er-Zimmern auf ziemlich beengtem Raum, z.B. ein Bad für 20 Personen. Stolz zeigen sie uns die Zimmer einschließlich kleiner Küche, wo sie gemeinschaftlich für sich und die Kinder kochen können. Die Sozialarbeiterin der Heilsarmee erklärt uns, dass es ein wichtiges Anliegen ist, den meist sehr jungen Frauen, eine (weitere) Ausbildung oder Berufstätigkeit zu ermöglichen, sobald sie zur Ruhe gekommen sind. Wenn es allerdings passiert, dass der Vater die Adresse erfährt, bricht das ganze Vorhaben zusammen und die Kinder sind verstört wie zu Anfang des Aufenthaltes. Auch hier haben wir den Eindruck, dass es nicht finanzielle Probleme sind, die das Projekt gefährden könnten. Es gibt bereits Pläne, ein weiteres Haus zu kaufen, um aus der räumlichen Enge zu entkommen.

Beeindruckt und mit neuer Sicht auf das Engagement der Heilsarmee verabschieden wir uns.

 

08.02. – Fortsetzung des Seminars in der IFAB

 

Themen:

    - Beitrittsländer

    - Erwartungen, Ängste

    - Gremien der EU

    - Reformbedarf

 

Stichwortsammlung zum Thema Erwartungen/Ängste

 

Erwartungen:   Ängste:
Aufbrechen von Strukturen Bürokratie, Normierung
Bereicherung Kriminalität

Bewusstwerden der eigenen, europäischen

Identität

Größeres Sozialgefälle

Vereinfachte Zollabfertigung

Erleichterung des Reiseverkehrs

Kostensteigerung des EU-Haushalt
Wohlstandsangleichung Überforderung der Beitrittsländer
Stabilität Zunahme der Migration
Toleranz, Freizügigkeit Arbeitslosigkeit
Erleichterte Arbeitsaufnahme Soziale Konflikte
 
 

 

 

In den verschiedenen Arbeitsgruppen wird mit Hilfe von Zeitungsartikeln versucht, zu den Themen

     - Migration

     - Landwirtschaft

     - Sicherheit

unterschiedliche Meinungen und Konzeptionen zu verstehen.

Mit einem etwas älteren Video zur Entstehung und Entwicklung der EU werden die Institutionen der EU erklärt.

 

09.2. Der Sonntagmorgen bietet Gelegenheit für individuelle Besuche von Museen und Bädern in der Altstadt Budapests.

            Mittags Rückreise nach Ulm

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