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Europäische Lernpartnerschaft
European Women - Images of interaction
 
Transnationales Treffen in Belfast, UK vom 17.03 - 19. 03 2005
 

 

Gastgeberinnen:
Belfast Institute of Further and Higher Education (Bifhe)
(Jill Parton und Anna O`Kane)

Gäste:
De Frie Fugle, Esbjerg, Dänemark: 1 Organisatorin
DAKINI, Warschau, Polen: 1 Organisatorin, 3 Teilnehmerinnen
HEURA, Barcelona, Spanien: 3 Organisatorinnen
Frauenakademie Ulm, Deutschland: 1 Dozentin, 3 Teilnehmerinnen

Inhalte des Treffens waren:
Planung der Internationalen Frauenkonferenz am 4. Juni 2005 in Barcelona
Arbeitsplan für die nächsten Monate
Organisation der Ausstellung in Warschau im April 2005
Kreativworkshop mit der Methode storyquilt (diesmal: kreatives Schreiben und Filzen zum Thema „AWAKENINGS“).


Kurzer Bericht unserer Gruppe von drei „vollen“ Tagen in einer besonderen Stadt:

Da wir einen Tag vor dem Treffen, am Mittwoch 16.03., ankamen, hatten wir noch ein bisschen Zeit die Stadt zu Fuß, per Sightseeing-Rundfahrt und mit einem „black-cab“ Taxi zu erkunden. Der „black-cab taxi driver“ führte uns vor allem nach West-Belfast zu den „murals“ (Wandgemälde) und zur „peace-wall“ (errichtet zur Trennung von Katholiken und Protestanten). Er brachte uns auf sehr humorvolle Art und in einem ganz speziellen Dialekt, dafür aber äußerst geduldig, die Geschichte des „conflicts“ näher.

Am Donnerstag 17.03. begann das Arbeitstreffen der Organisatorinnen, an dem Uschi und Hilde stellvertretend teilnahmen.
Solveig und ich besuchten in dieser Zeit das Ulster Museum. Dort war die Ausstellung CONFLICT – THE IRISH AT WAR zu sehen. Zugleich arbeiteten dort Jugendliche (Protestanten und Katholiken) in Zusammenarbeit mit einem Sozialarbeiter an einem „mural“. Nachdem sie sich gemeinsam mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, gestalteten sie auf ihre Weise ein neues Wandgemälde, in Anlehnung an ein bestehendes, sehr bedrohliches Werk. Dies ist ein kleines Beispiel für Projekte, die darauf abzielen die Trennung aus den Köpfen zu bringen und die konfliktreiche Geschichte aufzuarbeiten. Der Anfang muss gemacht werden bei den Kindern und Jugendlichen (laut Taxifahrer und Sozialarbeiter), die in dieser Welt aufgewachsen sind, für die es eine „Normalität“ immer noch nicht gibt.

Am Freitag 18.03. wurde das Arbeitstreffen der Organisatorinnen fortgesetzt. Dieses Treffen gestaltete sich für Hilde und Uschi aus verschiedenen Gründen zu einer gehörigen Herausforderung. Mangels Zeit und auf Grund der großen Anzahl offener Fragen wurden Themen, Vorschläge und Entscheidungen im Eiltempo durchgezogen. Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichste Interessen der einzelnen Länder mussten diskutiert und auf einen, für alle zufrieden stellenden, gemeinsamen Nenner gebracht werden. Und das alles natürlich auf Englisch…!!!
Letztendlich wurden die wichtigen Punkte geklärt und alle waren um eine Erfahrung reicher, wie viel Toleranz, Flexibilität und Wertschätzung im interkulturellen Austausch nötig sind.

Erst am Freitagnachmittag und den ganzen Samstag 19.03. kamen alle Teilnehmerinnen (auch aus Belfast) zusammen, um gemeinsam das Thema „AWAKENINGS“ übers Schreiben und Filzen umzusetzen.
„AWAKENINGS“ – „Was hat das European Women Projekt in uns geweckt?“
Nach einem Brainstorming erklärte uns Anna, warum sie und Jill mit der „story-quilt“-Methode arbeiten. Übers Hören, Sehen, Sprechen und Tun wird ganzheitliches Lernen möglich. Es macht Spaß und alle haben hinterher ein gemeinsames Ergebnis, über das gesprochen werden kann.
Anschließend wurden wir von den Belfasterinnen in die Filz-Technik eingeführt. Ein großer Filzteppich, der später als gemeinsamer Hintergrund dient, wurde erstellt.
Am nächsten Tag arbeiteten wir in zwei Gruppen: Kreatives Schreiben und Filzen. Die eigentliche Methode verknüpft Text mit Bild, konnte jedoch aus Zeitmangel nur von Wenigen umgesetzt werden. Der Filz-Teppich wird nach Barcelona mitgenommen. Dort sollen die einzelnen Bilder aufgebracht und evtl. durch Neuhinzukommende ergänzt werden.

„Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell es uns Frauen gelingt, zu solch herzlichen Begegnungen zu kommen. Oftmals ergeben sich in kleinen Gesprächen (in Pausen, beim Essen oder beim gemeinsamen Arbeiten) eine Verbundenheit und gegenseitige Offenheit, die man/frau sich bei beim Zusammenleben mit Menschen nur wünschen kann.
In diesen Begegnungen die Unterschiedlichkeiten zu sehen und diese wertzuschätzen, und darüber hinaus ebenso viele Gemeinsamkeiten der Frauen zu erkennen, ist der wertvollste Schatz, den ich aus diesem Projekt mitnehmen durfte.“

Ute Brischar, Ulm